Wer sagt, die Liebe sei nur etwas für junge Leute? Auch Senioren können sich im Alter erneut verlieben. Und einige beschließen, dann noch mal zu heiraten. Sei es aus Liebe, oder um den neuen Partner finanziell abzusichern. Doch wer im Alter erneut vor den Traualtar zieht, sollte sich über die möglichen erbrechtlichen Folgen informieren – vor allem, wenn es Kinder gibt. Warum lohnt sich eine Hochzeit für Senioren? Die beitragsfreie Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen, die nur Verheirateten zusteht, ist wohl eher kein Argument für die Ehe im Alter. Auch das Ehegattensplitting spielt bei Senioren eine eher geringe Rolle – zahlen diese in der Rente zumeist eh weniger Steuern. Dafür gewinnt aber ein anderer Punkt an Bedeutung: die Hinterbliebenenrente und damit die Absicherung des Ehepartners im Todesfall. Und für den Fall, dass man selbst einmal krank und pflegebedürftig wird, steht einem ein lieber Mensch zur Seite, der einen versorgt. Natürlich sollen all diese finanziellen Aspekte, aber nicht den wohl wichtigsten Punkt kleinreden, warum viele Leute im Alter noch mal heiraten: die Liebe. Außerdem sehnen sich die Menschen auch mit 60 oder 70 noch nach Geborgenheit. Die Hinterbliebenenrente Stirbt ein Ehepartner, erhält der verbliebene 55 Prozent der Rente des Verstorbenen als Hinterbliebenenrente. Vorausgesetzt der Verstorbene hatte eine gesetzliche Rente oder die Mindestversicherungszeit von fünf Jahren erfüllt. Die Hinterbliebenenrente ist also ein „Zubrot“ zur eigenen Rente. Möchte der Bezieher im Alter noch einmal heiraten, entfällt sein Anrecht auf die Hinterbliebenenrente. Dafür zahlt einem die Deutsche Rentenversicherung aber eine Abfindung. Bei der erstmaligen Wiederheirat beträgt sie das 24-Fache der monatlichen Rente. Geregelt wird das in § 107 des sechsten Sozialgesetzbuchs. Demnach erhält jemand, der vor seiner Hochzeit 1.500 Euro Hinterbliebenenrente bezogen hat, als einmalige Abfindung 36.000 Euro. Ruht der Anspruch auf die Hinterbliebenenrente wegen der Anrechnung von Einkommen, wird auch keine Abfindung gezahlt. Zugleich entsteht durch die neue Heirat ein neuer Anspruch auf Hinterbliebenenrente. Diese wird aber nur dann gezahlt, wenn die neue Ehe länger als ein Jahr bestand. Steuerliche Freibeträge Was ebenfalls für das Heiraten im Alter spricht, ist die Erhöhung des steuerlichen Freibetrags bei Schenkungen und bei der Erbschaftsteuer. Hat der neue Partner ein Aktiendepot und möchte dieser seinen Besitz schon zu Lebzeiten auf seine nächsten Angehörigen verteilen funktioniert das am besten über Schenkungen. Damit können hohe Vermögenswerte gezielt steuerfrei übertragen werden. Doch hier haben Senioren, die in einer nicht eingetragenen Lebensgemeinschaft leben, das Nachsehen. Denn diesen steht, anders als Ehegatten, nur ein Freibetrag von 20.000 Euro zu. Wohingegen Eheleute 500.000 Euro haben. Der Freibetrag kann übrigens alle 10 Jahre neu genutzt werden. Und bis zu diesen 500.000 Euro müssen die Ehepartner auch keine Erbschaftsteuer zahlen. Ebenfalls also ein weiterer Punkt, warum sich eine Heirat im Alter lohnt. Gegenseitige Fürsorge Senioren sehen das Leben mit anderen Augen. Krankheit und die Gefahr einer Pflege werden von ihnen als möglich akzeptiert. Durch die Heirat verpflichten sich beide, zum gegenseitigen Beistand. Doch erst mit dem 1. Januar 2023, an dem das „Notvertretungsrecht“ unter Ehegatten in Kraft treten soll, dürfen Eheleute auch im Notfall für ihren Partner Entscheidungen treffen. Bis dato ist das nicht möglich. Doch mit dem Notvertretungsrecht wurde festgelegt, dass ein Ehegatte für den anderen, der vielleicht wegen Krankheit oder Unfall handlungs- oder entscheidungsunfähig ist, Entscheidungen der Gesundheitsvorsorge treffen darf. Dies gilt aber nur, solang in einer Vorsorgevollmacht nicht ein entgegenstehender Wille geäußert wurde. Ehe im Alter lohnt sich Neben all den finanziellen Aspekten lohnt sich eine Heirat aus Liebe immer – auch im Alter. Denn die Liebe besteht eben nicht nur aus Zahlen, Fakten und Gesetzen. Deswegen sollte auch dieser große Tag gebührend gefeiert werden. Um die Momente der Hochzeit sowohl für sich selbst als auch für Kinder, Enkel, Verwandte und Freunde für immer festzuhalten, ist ein Fotograf unerlässlich. In jeder Stadt gibt es geeignete Profis, die man über die Online-Suche bei Google (z. B. Hochzeitsfotograf Dortmund) findet. Denn für die Liebe ist es nie zu spät. |
